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SSV Eichhof 1962 e.V.

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13.07.2011 Hersfelder Zeitung Eichhof.

Der SSV Eichhof gibt auf. Der Fußball-C-Ligist stellt mit sofortiger Wirkung den Seniorenspielbetrieb ein und zieht seine Mannschaft aus der C-Liga zurück.
Schon am letzten Spieltag der abgelaufenen Serie in der Kreisliga B 2 trat der SSV zum Auswärtsspiel in Braach gar nicht mehr an. „Das hat es in den 30 Jahren, in denen ich am Eichhof war, nicht gegeben“, sagt Udo Henss. Henss steht auf dem Sportplatz, der direkt am Wald liegt. Der Rasen ist von der Stadt erst vor kurzem frisch gemäht worden. Aber Seniorenspiele wird es hier erstmal nicht mehr geben. „Es tut mir in der Seele weh, dass ich die Mannschaft abmelden musste“, meint das Eichhofer Urgestein. Ursprünglich sollte Eichhof als Vorletzter der B-Liga Anfang Juni noch ein Relegationsspiel gegen die zweite Mannschaft von International Bad Hersfeld bestreiten.


Weil sich aber keine Spieler mehr fanden, nahm der Verein freiwillig von der Entscheidungsrunde Abstand und meldete lieber für die C-Klasse. Doch für diese Klasse fanden sich keine Akteure mehr, obwohl noch einmal viel telefoniert wurde.
Am Sonntagabend hat Henss, der im Verein so etwas wie ein „Mädchen für alles“ ist, den für die Kreisliga B 2 zuständigen Klassenleiter Gerhard Knoth informiert. „Wir mussten so handeln, denn das Team hat sich im Prinzip von alleine aufgelöst“, meint der 64-jährige diplomierte Maschinenbau-Ingenieur, der sich im Ruhestand befindet.


18 Abgänge hat der SSV – das war einfach nicht zu verkraften. Es war weniger das Problem der Überalterung der Mannschaft. Im Gegenteil: Das B-Liga-Team war durchsetzt mit jungen Akteuren. „Es sind da viele Kleinigkeiten zusammen gekommen. Es hatten sich Grüppchen in der Mannschaft gebildet, die uns dann nach und nach verlassen haben. Einige haben uns auch aus beruflichen Gründen verlassen. Es waren auch nur noch ganz wenige da, die vom Eichhof stammen.“ Jetzt stehen nur noch vier Spieler zur Verfügung. Zudem hat der Club auch keinen Trainer mehr.


Henner Schmidt, der den B-Ligisten insgesamt drei Jahre trainierte, hatte aus privaten Gründen dem Vorstand schon vor Monaten seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt: „Die Trainingsbeteiligung war einfach sehr schwach. Manchmal waren es nur drei oder vier Spieler.“ Einige hätten Dart-Turniere dem Training vorgezogen. „Am Samstag hattest du immer 14 Spieler auf dem Papier. Und dann kamen immer reihenweise Absagen. Das hat dann kein Spaß mehr gemacht“, so der Coach weiter.


Doch Schmidt wollte keinesfalls „verbrannte Erde“ beim SSV hinterlassen, schlug sogar mit Mike Porsche einen kompetenten Nachfolger vor, der überdies noch vom Eichhof stammt. „Es hat auch vieles am Umfeld gefehlt“, meint Henss. Er und Schmidt standen zumeist alleine da. „Es ist auch einige Male passiert, dass ich am Sonntagmorgen hoch gefahren bin und den Platz selbst abgestreut habe“, erläutert der Ex-Coach. Henss selbst hatte auch einen Nachfolger gesucht, aber keinen gefunden.
Spielgemeinschaft scheiterte


Auch der Versuch, mit Kerspenhausen oder Kalkobes eine Spielgemeinschaft zu bilden, scheiterte. „Die kommen wohl zunächst alleine zurecht“, so der Erste Vorsitzende Sven Baumgartner.


Der Eichhofer Sportplatz wird jetzt aber keinesfalls brach liegen. „Wir werden uns verstärkt im Jugendförderverein, in dem wir zusammen mit der SG Hessen und dem SVA sind, engagieren“, sagt Henss, der sich nun mehr seinem Hobby, der Frankfurter Eintracht widmen will. „Vielleicht können wir im nächsten Jahr wieder eine Seniorenmannschaft melden“, ergänzt Baumgartner.
Von Hartmut Wenzel